Gordon Setter Welpen

Gordon Setter Welpen erziehen

Wenn Sie sich einen Gordon Setter anschaffen möchten, ist es ratsam, sich bereits vor der getroffenen Entscheidung und in jedem Fall vor einem endgültigen Kauf darüber zu informieren, was dieser besondere Hund in der Erziehung benötigt. Zudem spielen Sie selbst dabei natürlich eine entscheidende Rolle, denn ihr Hund wird auf Sie als Mensch mit Ihren Stärken und Schwächen auf bestimmte Weise reagieren. Der Gordon Setter Welpe braucht eine starke aber einfühlsame Hand, die eine klare Richtung vorgibt, aber auch genügend Spielraum für Entfaltung lässt. Dazu gehört es, Grenzen zu setzen und einen deutlichen Standpunkt zu haben, den der Hund auch wahrnimmt. Sind Sie in Ihren Kommandos und Anweisungen gegenüber der Fellnase unsicher und zögerlich, wird Ihr Hund dies bemerken und darauf reagieren. Aus Irritationen können sich Verhaltensweisen entwickeln, auf die mit der Intention der Erziehung nicht abgezielt wurde und die zu Problemen im Alltag führen können.

Eigenreflexion vor der Anschaffung eines Hundes ist immer von Vorteil, denn Sie haben nicht nur einen klaren Plan von der Integration des Welpen in Ihren Alltag, sondern wissen auch genau wo Sie stehen und wie Sie ihm begegnen. Fragen Sie sich, ob Sie die notwendigen Qualitäten eines Ausbilders haben und lassen Sie sich auch nach dem Einzug des neuen Familienmitglieds von professionellen Hundetrainern informieren und unterstützen.

Fragen, mit denen Sie sich überprüfen können:

  • Kann ich mich gegenüber meinem Hund behaupten und ein Kommando konsequent durchsetzen?
  • Gehe ich geduldig und ruhig, aber bestimmt mit meinem Hund um?
  • Wie reagiert mein Hund auf meine Kommandos? Reagiert er entsprechend und setzt sie um?
  • Nehme ich mir genug Zeit für die Ausbildung meines Hundes?

Die Basis bildet die richtige Erziehung

Bei der Erziehung des Welpen sind Klarheit und Konsequenz von großer Bedeutung. Der Hund braucht einen verlässlichen Bezugspartner, dessen Kommandos er versteht und aus denen er somit lernen kann. Ein erwünschtes Verhalten kann durch die Verknüpfung mit einem angenehmen Erlebnis positiv verstärkt werden wie zB. Streicheln, Leckerli oder Freudenreaktionen. Achten Sie dabei darauf, dass die Konsequenz unmittelbar (2-3 Sekunden) auf das Verhalten des Welpen erfolgt, damit er dieses mit Ihrer Reaktion in Verbindung bringen kann. Bei einem zu großen zeitlichen Abstand gelingt dies nicht mehr. Ihr Welpe lernt hauptsächlich durch Erfahrungen, die er macht und die damit verknüpften Empfindungen. Wichtig ist es also, dass Sie diese Erfahrungen für ihren Hund vorausnehmen.

Der Alltag mit dem quirligen Vierbeiner stellt Sie jenseits der Hundeschule auf den Prüfstand. Was Sie dort bezüglich richtiger Erziehung lernen, können Sie dann regelmäßig anwenden und so Ihre Führungsqualitäten verbessern. Machen Sie Ihren Hund mit seinen festen Routinen vertraut, zeigen Sie ihm konsequent wo er seinen Schlafplatz hat und wo er fressen soll, am besten mit Abstand zu Ihnen, und geben Sie Zeit und Raum für Aktivitäten wie Spaziergänge und Spieleinheiten vor. Ihr Welpe bekommt so ein Gefühl von Sicherheit und Klarheit darüber, woran er sich halten soll und wer der Chef im „Rudel“ ist. Üben Sie täglich mit ihrem Welpen und haben Sie Geduld mit sich und Ihrem Vierbeiner. Der Erfolg wird sich schon bald einstellen, wenn Sie am Ball bleiben.

Kümmern sich mehrere Familienmitglieder um die Erziehung, ist es essenziell, sich gemeinsam über Befehlsworte und Tonart der Kommandos zu einigen, damit beim Welpen keine Verwirrung durch uneindeutige Befehle aufkommt, die zur Herausbildung unerwünschter Verhaltensweisen führt. Die beste Wirkung erzielen Sie mit wenigen wichtigen Worten, die nicht verändert werden sollten. Zu Beginn sollte eine bestimmte Übung auch nur von einer bestimmten Person durchgeführt werden, damit der Welpe sich zuverlässig daran gewöhnen kann, wie auch Erziehungsmaßnahmen von ausschließlich einem Familienmitglied umgesetzt werden sollten. Nach der Gewöhnung kann er dann auch zwischen den Bezugspersonen unterscheiden und verlässlich auf Kommandos reagieren. Achten Sie auch darauf, dass Sie in Ihren Kommandos nicht zu viele Worte einbauen und den Namen Ihres Welpen nicht zu verändern. Bei einer Anweisung wie „Freya, hierher!“ reagiert der Hund direkt auf seinen Namen und kann gleichzeitig verstehen, dass er zu Ihnen kommen soll. Ihr Hund achtet sehr genau darauf, ob Sie die Führungsqualitäten, die Sie durch Ihr Kommando zeigen, auch ausstrahlen. Passen Sie Ihre Körpersprache immer wieder an und strahlen Sie die Autorität des Kommandogebers aus, damit Ihr Hund klar erkennt, dass Sie der Chef sind. Verunsicherung Ihrerseits ist auch für den Hund spürbar, worauf er reagiert. Nehmen Sie diese Fehlreaktionen ernst und führen Sie sie nicht leichtfertig auf den Charakter des Hundes zurück, sondern erlauben Sie sich aus ihnen zu lernen und Ihr souveränes Auftreten gegenüber dem Hund zu festigen.

Ein Gordon Setter Welpe sollte auf keinen Fall im Zwinger fern von seinen festen Bezugspersonen gehalten werden, da sich der Hund sonst stark isoliert und einsam fühlt. Er hat von Anfang an eine große Sehnsucht nach seiner Familie und möchte auch an ihrer Seite sein und sich als Teil von ihr fühlen. Zwingerhaltung sollte nur in gewissen Fällen eine Option sein: wenn ihr Welpe im Zwinger in Gesellschaft eines anderen Hundes ist, den er schon gut kennt, wenn er ansonsten genügend Auslauf und Aufmerksamkeit bekommt und tägliche Zuwendung erfährt. Gordon Setter sind äußerst soziale Wesen und brauchen unbedingt Anschluss an ihre Artgenossen und ihren menschlichen „Rudel“, ansonsten kann es im schlimmsten Fall zu Krankheitssymptomen als Reaktion auf die Einsamkeit kommen.

Für alle Fälle sollte dafür gesorgt werden, dass Ihr Welpe auch gesundheitlich rundum versorgt ist bzw. dass ein Erste-Hilfe-Paket bei Ausflügen mit an Bord ist. Telefonnummern von Tierarzt, nahegelegener Tierklinik und Jagdbehörde dabeizuhaben, ist sehr von Vorteil. Hat sich Ihr Welpe eine Verletzung zugezogen, kann so schnell und effektiv gehandelt werden.